Die neue Ausstellung „Gardistky“ befindet sich im sogenannten Mühlentor. Die Anfänge der erzbischöflichen Garde reichen bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück, die heutige Form geht jedoch auf den klassizistischen Umbau in den 1830er Jahren zurück. Teil der Ausstellung sind die Wohnung des Kommandanten und die Einrichtungen für die Mitglieder der Garde. Das Mühlentor war Teil der Stadtbefestigung. Ein erhaltenes Fragment der Fassadenmalerei erinnert an den frühen Barock und dokumentiert die Bautätigkeit des Bischofs Karl II. von Liechtenstein-Castelcorn (Bischof von 1664 bis 1695) zur Wiederherstellung von Kroměříž. Das heutige Aussehen erhielt das Tor in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts teilweise nach dem Entwurf des Architekten Antonín Arche. Das Mühlentor diente auch als Unterkunft und Stützpunkt der erzbischöflichen Garde.
Erzbischöfliche Garde
Da dem Olmützer Bischof auch der Titel eines Fürsten zustand und er oft direkt für die Verteidigung Mährens verantwortlich war, war die Garde als Schutz- und Repräsentationseinheit ein integraler Bestandteil seines Hofes. Sie bestand aus etwa 20-30 Männern. Neben den zeremoniellen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Aufenthalt der (Erz-)Bischöfe im Schloss von Kroměříž halfen die Gardisten auch bei der Verstärkung der Sicherheit in der Stadt, was besonders während der Revolutionsjahre 1848/49 und beim Treffen des Zaren mit dem österreichischen Kaiser im Jahr 1885 bemerkbar war, als sie mit den örtlichen Scharfschützen zusammenarbeiteten. Die erzbischöfliche Garde ist ein historisches Unikum Mährens.